Trockengärten: Erzeugung trockenheitsresistenter Landschaften in Wüstenklimaten

Im Zeitalter des Klimawandels hat eine effiziente Wasserverwaltung weltweit Vorrang. Xeriscaping—wie die Trockengärtnerei im Englischen genannt wird—mit Fokussierung auf einen minimalen Wasserverbrauch durch sorgfältige Auswahl der Pflanzen—ist eine nachhaltige Lösungsmöglichkeit für unterschiedliche Klimate, von Tropengebieten bis zu Wüsten. Durch die Auswahl gut an das jeweilige Klima und die Bodenverhältnisse angepasster heimischer Pflanzen können Sie schöne, widerstandsfähige Landschaften im Hinblick auf die Wassereinsparung und den Schutz örtlicher Ökosysteme erzeugen.

Dieser Leitfaden deckt die Grundlagen der Trockengärtnerei für eine klimatische Bandbreite ab, wobei vielseitige Pflanzentypen empfohlen werden, die für Trockengebiete ebenso geeignet sind wie für Feuchtgebiete, mit Schwerpunkt auf Sukkulenten, Küchenkräutern, winterharten Bäumen, Ziergräsern und pflegeleichten Bodendeckern.

Warum sollten in der Trockengärtnerei heimische Pflanzenarten verwendet werden?

Heimische Pflanzen sind in natürlicher Weise an die speziellen Bedingungen der jeweiligen Regionen angepasst. Sie sind an den vor Ort vorhandenen Boden, das Klima und das Feuchtigkeitsniveau gewöhnt, weswegen sie für die Anlage von Trockengärten ideal sind. Im Gegensatz zu nicht-heimischen Pflanzen, die möglicherweise auf Mehrbewässerung und zusätzliche Pflege angewiesen sind, bedürfen heimische Pflanzenarten weniger Pflege, sind resistenter gegen Trockenheit und kommen zudem der örtlichen Fauna zugute. Hier finden Sie eine Übersicht vielseitiger heimischer Pflanzen für Trockengärten, die an unterschiedliche Klimate anpassbar sind.


Am besten für die Trockengärten verschiedener Klimazonen geeignete Pflanzen

1. Sukkulenten: Hervorragend zur Wassereinsparung in warmen und feuchten Regionen geeignet

  • Beispiele: Agave (Agave spp.), Aloe (Aloe vera), Sedum (Sedum spp.) und Echeveria (Echeveria spp.)
  • Beschreibung: Sukkulenten sind bekannt für ihre Fähigkeit zur Wasserspeicherung, was sie für Trockengärten in warmen Klimaten ideal macht. Ihre unterschiedlichen Formen und Farben bereichern jede Landschaft mit architektonisch anmutender Schönheit.
  • Vorteile: Sukkulenten benötigen minimale Bewässerung und sind gegen eine breite Temperaturspanne beständig und daher für Regionen mit trockenen oder tropischen Klimaten geeignet.
  • Verwendung in der Landschaft: Platzieren Sie Sukkulenten als Blickfang in Steingärten oder zur Akzentuierung entlang von Gehwegen. Für feuchtere oder an Küsten gelegene Regionen wählen Sie Sukkulenten wie Sedum aus, die auch bei höherer Feuchtigkeit bestehen können.
  • Umweltauswirkungen: Sukkulenten stabilisieren den Boden und kommen heimischen Insektenarten zugute, besonders in Regionen, in denen Bodenerosion ein Problem darstellt.

2. Küchenkräuter: Duftend und für unterschiedliche Klimate geeignet

  • Beispiele: Lavendel (Lavandula spp.), Rosmarin (Salvia rosmarinus), Thymian (Thymus spp.) und Minze (Mentha spp.)
  • Beschreibung: Küchenkräuter sind für viele Klimate geeignet, von gemäßigt bis tropisch, und bleiben das ganze Jahr über duftend und grün.
  • Vorteile: Viele Kräuter sind trockenheitstolerant und gedeihen bei geringer Bewässerung in gemäßigten und trockenen Klimaten. In tropischen Regionen sollten Kräuter wie Minze oder Zitronenmelisse in Betracht gezogen werden, da sie mehr Feuchtigkeit vertragen.
  • Verwendung in der Landschaft: Verwenden Sie Lavendel oder Rosmarin in trockeneren Klimaten, während Thymian und Minze hervorragende Optionen für Bodendecker in feuchteren oder regnerischen Regionen darstellen.
  • Umweltauswirkungen: Aromatische Kräuter ziehen Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was weltweit die Artenvielfalt fördert und zur Bildung robuster Ökosysteme beiträgt.

3. Winterharte Bäume: Schattenspendend und stabilisierend in unterschiedlichen Klimaten

  • Beispiele: Akazie (Acacia spp.), Mango (Mangifera indica) und Zypresse (Cupressus spp.)
  • Beschreibung: Bäume sind unverzichtbare Schattenspender, und schützen und kühlen die Landschaft auf natürliche Weise. Viele Bäume, wie z.B. Akazien, sind an eine Bandbreite von Klimaten angepasst, einschließlich tropischer, semiarider und gemäßigter Regionen.
  • Vorteile: Winterharte Bäume sind allgemein pflegeleicht und gedeihen oft auf nährstoffarmen Böden, womit sie zur Bodenstabilisierung und als Schattenspender in Trockenlandschaften dienlich sind.
  • Verwendung in der Landschaft: Akazienbäume sind in trockeneren Regionen zu verwenden, während Mangobäume in tropenartigen, feuchteren Klimaten gedeihen können und Schatten wie auch Nahrung bieten.
  • Umweltauswirkungen: Bäume bieten Lebensraum und Nahrung für die heimische Tierwelt und tragen zur Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung und somit zum ökologischen Gleichgewicht bei.

4. Ziergräser: Zur Texturbildung und Eindämmung der Erosion in allen Regionen

  • Beispiele: Afrikanisches Lampenputzergras (Pennisetum setaceum), Blauschwingel (Festuca glauca), Bambus (Bambusoideae spp.)
  • Beschreibung: Ziergräser bereichern Trockengärten mit Textur, Bewegung und sanften Farben und eignen sich für klimatische Bereich von heiß und trocken bis feucht und tropisch.
  • Vorteile: Gräser kommen mit minimaler Bewässerung aus, vertragen eine Vielfalt an Bodentypen und können der Bodenerosion an Hängen und in Küstenregionen vorbeugen.
  • Verwendung in der Landschaft: Kultivieren Sie Afrikanisches Lampenputzergras oder Blauschwingel für die Texturbildung in trockenen oder gemäßigten Regionen, und Bambus in tropischen und feuchten Regionen zum natürlichen Schutz und zur Erosionskontrolle.
  • Umweltauswirkungen: Gräser kommen der einheimischen Tierwelt zugute und stabilisieren den Boden, indem sie die Erosion vermindern und die Wasserqualität auch bei abschüssigen, ablaufgefährdeten Geländen aufrechterhalten.

5. Bodendecker: Widerstandsfähig und von geringer Wuchshöhe für unterschiedliche Klimate

  • Beispiele: Thymian (Thymus spp.), Japanischer Schlangenbart (Ophiopogon japonicus), Kriechwacholder (Juniperus horizontalis)
  • Beschreibung: Bodendecker sind pflegeleicht, verbreiten sich schnell und tragen zu einer verminderten Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit bei. Es gibt viele Optionen für verschiedene Klimate, einschließlich trockenheitsbeständigen Thymians und feuchtigkeitstoleranten Japanischen Schlangenbarts.
  • Vorteile: Bodendecker halten den Bewässerungsbedarf niedrig und tragen zum Rückhalt der Bodenfeuchtigkeit sowohl unter trockenen als auch feuchten Bedingungen bei.
  • Verwendung in der Landschaft: Verwenden Sie Thymian oder Kriechwacholder in trockenen oder gemäßigten Zonen und japanischen Schlangenbart in tropischen Regionen mit hoher Feuchtigkeit.
  • Umweltauswirkungen: Bodendecker beugen der Bodenerosion von und ziehen nützliche Insekten an, womit sie zum Erhalt gesunder Böden in Trockengärten beitragen.
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Design eines Trockengartens für jegliches Klima

Ideen zu Aussehen und Layout

  1. Gehwege aus Schotter und Stein mit Berandung von Lavendel und Rosmarin in trockeneren oder gemäßigten Klimaten, oder mit üppigem Thymian und japanischem Schlangenbart in feuchten Regionen.
  2. Winterharte Schattenbäume wie z.B. Akazien in trockenen Landschaften oder Mangobäume in tropischen Regionen bieten Schatten für Bodendecker und Büsche.
  3. Steingärten mit Sukkulenten in trockenen Klimaten oder Topfgärten mit Sedum-Arten und Farnen in feuchten Regionen.

Bauliche Maßnahmen für alle Klimate

Bereichern Sie Trockengärten durch Bauliche Maßnahmen wie Steinmauern, Terrassen und Kiessohlen. Diese Konstruktionsmerkmale eignen sich in allen Klimaten zur Bewältigung des Wasserablaufs, Vorbeugung der Erosion und Strukturierung.

Vorteile für die Umwelt durch Trockengärtnerei mit einheimischen Pflanzen

Trockengärten mit einheimischen Pflanzen sind überall den Ökosystemen zuträglich. Küchenkräuter und Blütensträucher ziehen notwendige Bestäuber an, während Bäume und Ziergräser den Boden stabilisieren und den Wasserrückhalt verbessern. Einheimische Bodendecker beugen der Erosion vor und tragen zu einer ausgewogenen Bodengesundheit bei, indem sie sehr regenreiche Zonen ebenso begünstigen wie trockenere Regionen. Unter Verwendung einheimischer Arten verbessern Trockengärten die Biodiversität, schützen die Tierwelt und machen die Landschaften wetterbeständiger.

Ein mit Sukkulenten und wassersparenden Bäumen gestalteter Garten

Schlussfolgerung

Die Trockengärtnerei mit einheimischen Pflanzen ist einen nachhaltige, an alle Regionen und Klimate anpassbare Vorgehensweise. Durch die Auswahl an die örtlichen Gegebenheiten angepasster Sukkulenten, Küchenkräuter, winterharter Bäume, Ziergräser und widerstandsfähiger Bodendecker können Landschaftsarchitekten und Gartendesigner schöne, wassersparende Landschaften erstellen. Ob in einer Trockenwüste oder sonst einer wasserarmen Umgebung: die Trockengärtnerei bietet praktische Lösungsmöglichkeiten zur Einsparung von Wasser, dem Schutz der Artenvielfalt und der Gestaltung einer widerstandsfähigen, nachhaltigen Landschaft.

Suchen Sie weitere Inspiration? Werfen Sie einen Blick in diesen Post: Wie man durch die Anlage eines nachhaltigen, mediterranen Gartens die Artenvielfalt fördert